Normandie, im August 2004





Sonntag, 01.Abfahrt um 12.30 nach Waterloo, um bei Freunden zu übernachten.
Montag, 02.Nach einer ruhigen Nacht in einer Seitenstraße ging es nach einem guten Frühstück weiter in Richtung Frankreich. Am frühen Nachmittag erreichten wir Amiens, wo wir die gewaltige Kathedrale ausführlich besichtigten. Sie beeindruckt vor allem durch ihre riesigen Ausmaße. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Domplatz ging es weiter Richtung Giverny zum Museum "Claude Monet". Zu unserer großen Überraschung fanden wir einen herrlich ruhigen Übernachtungsplatz direkt vor dem Museum auf dem offiziellen Parkplatz (nicht auf dem Platz unten an der Straße).
Dienstag, 03.Nach einem kurzen Gewitter begannen wir um 10.00 unseren Rundgang, nachdem wir an der Kasse bereits zu dieser frühen Zeit anstehen mußten. Der Garten war sehr aufwendig gestaltet und beschäftigt eine große Zahl von Gärtnern. Alle Besucher zog es zum berühmten Seerosenteich, den Monet immer wieder gemalt hat. Der Himmel war noch von den abziehenden Gewitterwolken bedeckt, sodaß es kein gutes Fotolicht gab. Am Nachmittag zog es uns dann weiter ins Camembert-Land. Als Stellplatz hatte ich einen Bauernhof ausgewählt in der Nähe von Vimoutiers: hinter V. nach Norden, nach der Shell-Tankstelle nach rechts und nach ca. 200 m wieder nach rechts: Les Noyers. Der Hof machte einen arg vernachlässigten Eindruck und wurde auch nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Die Besitzerfamilie kommt aus England und daher waren alle Campingbesucher englisch. Der Stellplatz war ordentlich und sehr ruhig, das WC-Häuschen war sehr schlicht. Der Platz kostete 8 €. Abends spazierten wir über eine alte Bahntrasse nach Vimoutiers und haben dort Buchweizengalettes und Crepe gegessen. Auf dem Rückweg entdeckten wir einen sehr schönen Camp-Municipal an den Sportanlagen, der auch nicht teurer war als unser Ferme-Stellplatz. Abends war es mit ca. 22 Grad angenehm frisch, sodaß wir gut geschlafen haben.
Mittwoch, 04.Am Morgen besichtigten wir zunächst das niedliche Camembert-Museum in Vimoutiers (schlicht, aber sehr freundlich), danach ging es weiter ins Dorf Camembert. Dort fanden wir eine Probierstube mit Informationen zu den Käsesorten "Camembert, Livarot, l'eveque und Neufchatel". Die beiden ersten haben wir anschließend gekauft. Nach dem Käse kommt jetzt die Kultur. Besichtigen wollten wir das Chateau d'O, leider war es geschlossen, daher fuhren wir weiter nach Carrouges zur dortigen Burg. Ähnlich wie in Norddeutschland handelt es sich um ein Ziegelbauwerk. Die Einrichtung war nüchtern und zweckmäßig, wie der gesamte Bau. Weiter ging es zum nächsten Camping a la Ferme nach St.Croix de l'Orne.(oberhalb des Stausees Rabodanges) Hier empfing uns eine schräge Wiese und das Sanitärhäuschen war etwas besser als zuvor. Nach einigem Hin und Her hatten wir einen halbwegs geraden Stellplatz gefunden. Abends saßen wir noch lange vor dem Auto und planten den nächsten Tag. Wir wollten eine Wanderung unternehmen nach Plänen, die uns die Gastgeberin überlassen hatte.


Donnerstag, 05.Wir haben in absoluter Ruhe lange geschlafen. Erst um 11.00 brechen wir auf zu unserer Wanderung über die Höhen und durch das Orne-Tal. Ca. 6 Stunden durchstreifen wir Felder und Wälder rings um den Rabodanges-Stausee. Am Campingplatz von Putanges halten wir Mittagsrast. Nachmittags ziehen Wolken auf, aber es ist immer noch sehr heiß. Wie an den bisherigen Tagen liegen die Mittagstemperaturen nahe an dreißig Grad. Um 17.00 erreichen wir gerade vor den ersten Tropfen unsere Campingwiese. Es zieht sich immer mehr zu und dann schüttet es wie aus Kübeln (aber ohne Gewitter). Nach einer Stunde hat das Wetter sich beruhigt und wir können uns zum Hofladen aufmachen, um die bäuerlichen Erzeugnisse zu probieren. (Eier, Quark und Cidre). Zum Abendbrot gab es Pfannkuchen mit selbstgepflückten Brombeeren. Leider haben wir Zucker und Salz verwechselt, sodaß der Genuß etwas getrübt wurde. Erst nach dem Abwaschen der Salzlake waren die Pfannkuchen genießbar.
Freitag, 06.Heute wollen wir ans Meer. Aber zunächst führt uns der Weg noch einige km an der Orne entlang. Wir machen Halt an einem Aussichtspunkt und fahren weiter bis Pont-d´Quilly. Hier fahren wir an einem Bootshaus vorbei und sehen dort viel Betrieb. Wir wenden, um uns nach einer Bootstour zu erkundigen. Kein Problem, wir buchen ein Kayak für 2 Stunden. Die Fahrt beginnt gleich mit einer Mutprobe, weil man die Rutsche an einer Barrage hinunter muß. Wir verzichten und fahren in die Gegenrichtung. Hier sind wir ganz allein und paddeln bis zur nächsten Barrage flußaufwärts. Nach einer Pause im Gras geht es retour und wir landen glücklich wieder am Steg. In großer Hitze geht es weiter bis Granville. Oberhalb der Stadt spazieren wir an der Küste entlang mit den unvermeidlichen deutschen Bunkern, (hier befindet sich auch der Stellplatz hinter dem Meeresmuseum, der ziemlich voll war). Nach einer kurzen Pause wollen wir weiter zu unserem nächsten Camping a la Ferme in Annoville. Die Zufahrtsbeschreibung ist sehr schlecht (unbrauchbar). Nach vielem hin und her weist uns eine freundliche Französin den richtigen Weg. Am einfachsten ist es, wenn man die D20 bis ca. 1.5 km vor Annoville fährt, dann kommt eine kleine Kreuzung, links geht es zum Camping "les Peupliers. Hier muß man rechts in eine kleine einspurige Straße abbiegen, nach einem kleinen Bogen links um die Kirche von Tourneville geht es weiter geradeaus bis zum Ende der Straße. Jetzt links ab sieht man rechter Hand die Stellplatzwiese (ca. 2 km von der D20).(Foto) Da der Stellplatz nichts kostet, kaufen wir reichlich Cidre und Calvados. Wir sind alleine auf der Wiese und schlafen in totaler Ruhe und Abgeschiedenheit.
Samstag, 07.Es scheint heute ein Super-Badetag zu werden. Doch als wir nach einem langem Früstück mit dem Rad zum 4 km entfernten Strand starten wollen, ist Gudruns Hinterrad platt. Wieder mal ein Raddefekt. Der letzte war ja auch gerade an der Werra. Nach zwei Flickversuchen gebe ich auf und montiere am Hinterrad einen neuen Schlauch. Endlich können wir los und es erwartet uns ein Traumstrand. Wir baden, spazieren den Strand rauf und runter und sonnen uns unter blau-weißem Himmel. Allerdings vergesse ich, meine Brust einzuölen und prompt habe ich am Abend einen krebsroten Bauch. Kühlendes Gel lindert die strapazierte Haut und ich habe keine Beschwerden.Wir genießen unsere Idylle und gehen früh zu Bett.


Sonntag, 08.Heute morgen steht nicht nur der Frühstückstisch im Schatten der raschelnden Pappeln, sondern der ganze Himmel ist bedeckt. Nach dem gestrigen Supertag sieht es heute nicht so gut aus. Und prompt, bereits kurz nach der Abfahrt regnet es leicht und der Himmel ist grau in grau. In Lindbergh-Plage wollen wir etwas am Strand spazieren gehen, doch ein Regenschauer treibt uns zurück ins Womo. Zeit zum Schreiben(Karten und Bericht). Jetzt warten wir auf eine Regenpause, um noch etwas zu spazieren. Die Temperatur ist immer noch recht warm (ca. 26 Grad). Wir haben Glück, der Regen läßt nach und wir spazieren über den Strand und durch die Dünen. Anschließend raffen wir uns sogar noch zu einem Bad im Meer auf. Wir fahren weiter nach Carteret, zwängen uns mit dem Womo durch den belebten Ort bis zum Hafen. Am Anleger erfahren wir dann die wenig angenehme Nachricht, daß die nächsten freien Fähr-Plätze nach Jersey erst in einer Woche zu haben sind,(alles ausgebucht). Was tun? Vielleicht doch die Überfahrt von St.Malo aus starten, nein, die 200 km sind uns zuviel. Wir beschließen jetzt zu buchen und dann die Woche auf der Halbinsel Cotentin zu verbringen. Gesagt, getan, nach einigen Minuten haben wir die Tickets für den 15.08. für 70 E. in der Tasche. Jetzt müssen wir noch die Übernachtung klären, da wir noch ent- und versorgen müssen. Die ortsnahen Campingplätze sagen uns nicht zu, deshalb versuchen wir es weiter nördlich. Schon nach wenigen km sehen wir ein Hinweisschild auf einen kleinen CP. Wir fahren ihn an, er ist wirklich sehr einfach, kostet allerdings auch nur 7 E. Wir schlafen gut und ruhig.
Montag, 09.Am Morgen fahren wir durch die Dünen zum Strand. Hier ist ein ausreichend großer Parkplatz, der sich für die nächste Übernachtung eignet.(Foto) Das Wetter ist trocken, aber etwas diesig, vielleicht regnet es noch, also nehmen wir Gummijacke und Regenschirm mit. Wir kommen uns sehr klein vor an diesem riesigen Sandstrand. Wir laufen in Richtung Carteret um den Leuchtturm herum. Am Cap geht es unten nicht mehr weiter, wir müssen etwas bergauf und es fängt an zu Regnen. Es läßt aber schnell wieder nach und wir erreichen trocken und hungrig Carteret. Hier suchen und finden wir ein nettes Lokal. Wie uns schon vorher auffiel wird man auch in Frankreich ähnlich wie in der "DDR" und den USA "platziert", das heißt, man kann sich seinen Platz nicht selber aussuchen. Nach einiger Warterei bekommen wir aber ordentliche Plätze und auch das Essen (Kabeljau, bzw. Rippchen) war ganz ordentlich (26 E.). Zurück geht es bergauf , denn jetzt nehmen wir den Weg über den Leuchtturm in Angriff. Am Auto angekommen haben wir uns eine Kaffeepause verdient, aber der Abend ist noch lang, also machen wir uns mit den Boule-Kugeln noch mal auf zum Strand. Gudrun gewinnt nach spannendem Kampf. Für eine Revanche ist es uns zu kalt, wir verkriechen uns lieber im geschütztem Womo. Abends Sonnenuntergang fotografiert und leider schlecht geschlafen (eigentlich ohne Grund: zu einsam??)


Dienstag, 10.Heute scheint wieder die Sonne und auch die Brandung vom Vortag ist noch da, wenn auch etwas abgeschwächt. Also Badesachen an und ab zum Strand. Inzwischen zieht eine leichte Bewölkung auf, aber Gudrun ist überzeugt, daß sich dahinter nochmal die Sonne blicken läßt. Ich beschäftige mich solange mit Fotografieren, Video-Kamera holen, leeren Accu austauschen, (der zweite ist aber auch leer). Glücklicherweise scheint jetzt wirklich wieder die Sonne und wir werfen uns in die Brandung. Da es längst nicht mehr so heiß ist, wie in der ersten Woche, kostet es erst etwas Überwindung, aber nach den ersten Wellen ist uns garnicht mehr kalt. Wir genießen die ca. 1,5m hohe Brandung eine ganze Weile. Nach der Rückkehr zum Womo geht es weiter Richtung Norden zum Cap de la Hague. In Dielette finden wir ein sehr gepflegtes öffentliches Sanitärgebäude, welches wir zum Waschen und Entsorgen nutzen. Kurz vor dem Cap fahren wir an der gewaltigen, auch bei uns gut bekannten, atomaren Wiederaufarbeitungsfabrik vorbei. Am Cap ist es recht voll, viele Fahrzeuge drängen sich auf der kleinen Zufahrtsstraße. Wir bleiben am Rand stehen und nehmen unser Abendessen ein. Inzwischen ist es etwas leerer geworden, wir fahren in den Ort und erwischen noch einen angenehmen Stellplatz. Wir stehen hier dicht gedrängt mit ca. 20 Womos. Im Ort gibt es eine Station mit einem Rettungsboot auf einem Schienentrailer in einer achteckigen Halle. Hier gibt es einen Kiosk und wir erstehen ein Souvenir für Britta. Anschließend spazieren wir am Cap entlang und plötzlich sehen wir das Rettungsboot aus der Halle gleiten. Leider zu weit entfernt zum fotografieren. Spät in der Nacht hört Gudrun die Rückkehr.


Mittwoch, 11.Am Morgen ist auf der Anzeigetafel der Einsatz vermerkt: Er galt einem englischen Boot mit drei Personen, wahrscheinlich Touristen. Die Tafeln der vergangenen Jahre zeigen auch die meisten Einsätze im Juli/August. Gudrun hat sich zum Malen in die Büsche geschlagen und ich versuche,- leider erfoglos -, die Schließanlage an den Vordertüren zu reparieren. Nach Mittag ist das Bild fertig und wir fahren weiter an die Nord-Ost-Ecke der Halbinsel nach Gatteville le Phare. Hier drängen sich die Fahrzeuge wieder dicht an dicht. Nach kurzem Suchen finden wir einen Platz am Ende einer Strandsackgasse am Leuchtturm vorbei. Allerdings fängt es jetzt an zu regnen und wir retten uns in den Leuchtturm. Zu sehen gibt es nicht viel und 75 Höhenmeter Stufen hoch laufen wollen wir auch nicht, also zurück zum Auto. Gudrun kocht uns ein schmackhaftes Abendessen und irgendwann regnet es sicher wieder weniger, weil wir noch Rad fahren wollen. Aber es töpfelt immer noch etwas, also Gummijacken an und aufs Rad. Wir umkreisen einmal unsere Umgebung und sind nach 7 km schon wieder am Auto. Den Abend nutzen wir zum Schreiben(Bericht und Karten). Zwischendurch ziehen immer wieder dunkle Wolkenbänke durch das Hellgrau und bringen ordentlich Regen mit. Haben wir jetzt das typische Normandie-Wetter, oder verwöhnt uns die Sonne noch etwas?
Donnerstag, 12.Das Wetter ist wechselhaft Wir bewaffnen uns mit den Gummijacken und starten eine Radtour nach St. Vaast la-Hougue. Die erste Unterbrechung haben wir bereits beim Rundgang durch Barfleur, denn Gudruns Hinterrad ist wieder platt. Glücklicherweise war es nur ein loses Ventil, das wohl beim Schlauchwechsel in Annoville nicht ganz fest gedreht war. Wir fahren viel kreuz und quer am Strand entlang. Schließlich erreichen wir St. Vaast und können zusehen wie das seltsame Amphibienschiff zur Insel Tatihou gerade ausläuft. Um die Mittagszeit finden wir kein Lebensmittelgeschäft, aber einen Campingplatz. Hier versorgen wir uns mit Wasser, Brot und Camembert. Auf der Hafenmole von St. Vaast genießen wir unseren kargen Imbiß. Wir sind gerade fertig mit Essen da ziehen dunkle Wolken auf und es gießt mal wieder. Aber nur ganz kurz, danach kommen wir trocken nach Gatteville zurück. Abends spazieren wir noch einmal ins Dorf, vorbei an winzigen ehemaligen Fischerhäuschen.
Freitag, 13.Das Wetter ist wieder wechselhaft. Wir fahren die Ostküste der Halbinsel Cotentin Richtung Süden bis Ravenoville. Hier scheint jetzt mal wieder die Sonne und wir wandern lange am Strand entlang und sammeln viele Muscheln. Dann geht es zurück nach Norden, da wir wieder einmal auf einem Bauernhof übernachten und entsorgen wollen (Videcosville an der D 902 nördlich Valognes).
Samstag, 14.Heute morgen haben wir einen weiß-blauen Himmel - Badewetter. Es geht zurück nach Carteret. Zunächst fahren wir zum Leuchtturm auf dem Cap, um Fotos zu machen, dann kehren wir zu unserem Lieblingsstrand nach Hatainville zurück. Die Brandung ist nicht ganz so stark wie beim erstenmal, aber das Baden im Meer macht viel Spaß. Immer wieder beeindruckend ist der riesige Strand, aber heute am Wochenende ist es doch deutlich voller als beim letztenmal. Trotzdem hat jeder noch sehr viel Platz um sich, kein Vergleich mit den italienischen Sardinenstränden. Nachdem wir unseren Stellplatz am Hafen erreicht haben,(direkt am Schiffsanleger), sitzen wir noch etwas in der Abendsonne am Strand.
Sonntag, 15.Diesmal habe ich schlecht geschlafen. Wird unser Ausflug nach Jersey auch wie geplant verlaufen? Um acht müssen wir am Kai sein und es regnet. Der Himmel ist grau verhangen. Es sieht trostlos aus. Die Fahrräder und wir kommen pünktlich an Bord und in Jersey regnet es nicht mehr. Zunächst fahren wir gemütlich über einen Fahrradweg an einer langen Bucht der Hauptstadt St.Helier entlang. Aber am Ende geht es steil bergauf und wir schwitzen das erstemal. In Anbetracht der zu erwartenden Anstrengungen füllen wir dank VISA-Karte unsere Essensvorräte auf. Weiter geht es hinauf und hinab, vorbei an Feldern, Höfen und vielen sehr vornehmen Cottages. Auf diese Weise umrunden wir die ganze Insel, immer bemüht auf der Hochebene zu bleiben. Nach 46 km erreichen wir frühzeitig und erschöpft wieder den Hafen. Während der ganzen stundenlangen Fahrradtour hat es nicht geregnet, aber jetzt gehen wir im Regen wieder aufs Schiff. Bei der Ankunft in Carteret regnet es heftig und wir freuen uns, den Wagen direkt am Kai stehen zu haben.
Montag, 16.Heute werden wir von der Sonne geweckt, aber leider steht diesmal kein Badetag auf dem Programm, sondern die Rückfahrt entlang der Invasionsküste. In Longues, etwa auf der Höhe von Bayeux wollen wir übernachten.


Hier steht ein gut erhaltenes Bunkerensemble, sogar die Kanonen zeigen noch aufs Meer hinaus (Foto). Trotz allen verbauten Betons konnte die Stellung dem konzentrierten Angriff am 6.6.44 nicht standhalten. Heute stehen hier die WOMOS dicht an dicht (Foto). Wir versuchen über den Küstenweg mit dem Fahrrad nach Arromanches zu gelangen, allerdings ziehen Wolken auf und der einsetzende Regen treibt uns zum Womo zurück. Jetzt bleibt uns noch genügend Zeit für die Zubereitung des Fisches, den wir in Carteret am Hafen erstanden haben und für die Schreibarbeit.


Dienstag, 17.Wir haben am Klippenrand vor den alten Kanonen gut geschlafen. Am Morgen können wir uns doch nicht ganz den Touristenströmen entziehen und laufen eine Runde um die ehemalige "Batterie" herum. Neben den vier Bunkern, von denen drei inkl. Kanone noch unversehrt sind, gehört noch ein weiter vorne gelegener Kommandostand zur Anlage, sowie kleinere unterirdische Bauten für Muniton, Fliegerabwehrkanonen usw. Anschließend fahren wir weiter nach Bayeux. Die Stadt hat sehr hübsche alte Gassen, nur nicht gerade für ein Womo geeignet. Leider ist die Beschilderung zum berühmten Tapisserie-Museum, wie so oft in Frankreich, ziemlich lückenhaft, sodaß wir zunächst durch die enge Innenstadt irren, bis wir etwas außerhalb das Womo abstellen und zu Fuß das Museum erreichen. Die Besichtigung ist lohnenswert, besonders wenn man gerade von den Bunkern das 20. Jhrdts kommt und dann erzählt bekommt, wie es vor tausend Jahren anders herum gelaufen ist. Von Bayeux wollen wir wieder zur Küste nach Arromanches, können dort aber nicht aussteigen, weil es total überlaufen ist. Oberhalb des Ortes ist das Panoramakino mit einem großen Parkplatz, ebenfalls übervoll. Wir finden eine Möglichkeit am Straßenrand kurz zu halten, schießen ein paar Bilder von den Resten des allierten Hafens "Port Winston" und machen uns davon. Einige km weiter nördlich finden wir ein Plätzchen für eine Pause am Sandstrand, allerdings mit Algen übersät, im Moment scheint mal wieder die Sonne, aber der Strand verlockt nicht zum Bade. Im Stellplatz-Bordbuch finden wir die nächste Übernachtungsmöglicheit in Riva Bella, einem Ortsteil von Ouistreham an der Orne-Mündung. Der offizielle Womo-Platz ist bereits voll belegt, aber wir finden noch einen Stellplatz auf einem großen Parkplatz direkt am Strand. Später am Abend stehen hier ca. 20 Womos. Wider Erwarten haben wir gut und ruhig geschlafen.
Mittwoch, 18.Jetzt wollen wir erst mal erkunden, wo wir eigentlich stehen. Schon vom Auto aus sahen wir die hohen Aufbauten eines Fährschiffes am Kai. Also zuerst ein Spaziergang zum Hafen. Das Schiff liegt verlassen da, es tut sich nichts, aber wir bleiben noch eine Weile und beobachten das Einlaufen eines Fährkataramans, der aus GB kommt. Danach schlendern wir zur Stadt zurück und erstehen auf dem Markt noch zwei Scheiben Lachs für unser Abendessen. Wir hoffen noch auf ein paar Sonnenstrahlen, da wir den schönen Sandstrand noch zu einem Bad nutzen wollen. Und wirklich, nach einigen Runden Ping-Pong lugt die Sonne etwas durch die Wolken, also schnell ab ins Wasser. Nach dem erfrischenden Bade halten wir es jetzt auch wieder im Auto aus. Über Cabourg (vornehme alte Seebäderstadt) geht es in einer Schleichfahrt über Deauville (wahnsinnig voll) nach Honfleur. Wir sind sehr gespannt, ob wir nach der Überfülle in Deauville überhaupt eine Stellplatzchance haben. Aber Honfleur hat ein sehr großes, heute nicht mehr genutztes Hafengelände, wo auch eine große Anzahl Womos noch Platz findet für 7E; man denke an den Münzautomat: bitte mit Kleingeld versorgen!(Ich schätze, daß dort ca. 500 Womos Platz haben.) Nach dem Abendbrot zieht es uns noch zu einem Abendspaziergang in die Stadt, unter Blitz und Donner flüchten wir zurück zum Womo.(Foto)


Donnerstag, 19.Am Morgen ist es wie meistenes bewölkt aber trocken. Wir unternehmen einen ausführlichen Stadtrundgang.(Foto) Inzwischen regnet es auch wieder. Zurück am Womo fahren wir über die gewaltige Pont de Normandie (Seine-Brücke) über Le Havre nach Etretat. Hier kommen wir bei Sonnenschein an und quartieren uns im Camp Municipal ein. Eine sehr energische Dame weist uns einen ungünstigen Platz an der Straße zu. Wir genießen den Sonnenschein und fahren mit dem Rad zum Sonnen an den Kieselstrand. Links und rechts wird der Strand von den beeindruckenden Felsenkliffs eingerahmt, denen Etretat seine Berühmheit verdankt. Nach einem kurzen Stadtrundgang wollen wir trotz drohender Wolken versuchen, auf den Falaise d'Aval zu klettern. Aber wir müssen den Aufstieg doch wegen des beginnenden Gewitters abbrechen.Wieder am Auto angekommen ist es mir dort für den Rest des Abends zu langweilig und ich fahre allein mit Rad zum Falaise d'Almont. Dort bin ich auf einen Treppenpfad zum Meer hinab- und wieder hinaufgeklettert. Nach einer Serie von Fotos mache ich mich auf den Rückweg und habe dabei Gudrun getroffen. Gemeinsam radeln wir noch etwas durch die Stadt. Wie vermutet haben wir auf unserem Standplatz an der Straße schlecht geschlafen wegen des Verkehrs. Wir sind froh den Platz zu verlassen. Am Abend habe ich mit dem Fahrrad den mir in Honfleur genannten Platz an der Gendarmerie, bzw. am alten Bahnhof entdeckt. Hier ist es nicht überlaufen und man steht ruhig abseits des Verkehrs, etwas oberhalb der Stadt (10 min Fußweg bis Stadtmitte).

Freitag, 20.Das Wetter ist blau-weiß und wir wollen heute unsere abgebrochene Wanderung zum Kliff nachholen. Allerdings landen wir nicht auf einem Wanderparkplatz sondern am Leuchtturm von Cap Antifer. Wir fahren zurück nach Etretat und entdecken im kleinen Örtchen Poterie-antifer an der D11 einen neuen ruhig gelegenen Womo-Stellplatz, aber ohne Strandzugang. Wir fahren wieder zurück und parken am Ortseingang von Etretat und wandern über eine Ferme, die Ziegenkäse anbietet und um den Golfplatz herum zur Küste. Wir genießen den Spaziergang oberhalb der Klippen, machen zahlreiche Fotos und erreichen wieder den Ortsstrand. Wir verbringen unsere Pause am schon beschriebenen Parkplatz am alten Bahnhof (Gendarmerie). Anschließend fahren wir weiter nach Osten und machen Halt in Fecamp, wo wir das Palais Benedictine mit der Likörherstellung besichtigen. Nach einem Blick auf das wieder sehr volle St.Valery en Caux (kein freier Stellplatz) fahren wir weiter nach Veules-les-Roses, 9 km östlich St.Valery. Auf dem Stellplatz vor dem Camp-Municipal sind noch einige Stellplätze frei und wir stellen erleichtert das Womo ab.(Foto). Nach einem Tip von unseren deutschen Nachbarn spazieren wir Abends noch etwas durch den Ort und am kürzesten Flüßchen Frankreichs vorbei, der ca 1100 m lang ist. An dieser Strecke gab es früher zahlreiche Mühlen, die das kräftig fließende Wasser nutzten. Heute sind hier noch viele Forellen zuhause. Am Strand gibt es neben den Kieseln sogar ziemlich viel Sand, allerdings nur bei Ebbe. Der Rückweg endet mal wieder im Regen. Es regnet fast den ganzen Abend, baden ade.


Samstag, 21.Wir haben mal wieder gut geschlafen (bis auf die Regenunterbrechungen). Wir wollen noch einmal am Flüßchen entlang spazieren, um Fotos zu machen. Optimistisch packt Gudrun auch Badezeug ein. Und wirklich, nachmittags werden die Wolken lichter und ein paar Sonnenstrahlen lugen hindurch. Da auflaufendes Wasser ist, müssen wir uns beeilen, wenn wir noch ein bischen Sandstrand erleben wollen. Bei 17 Grad Wasser und 19 Grad Luft stürzen wir uns in die Brandung. Und wie immer ist es im Wasser dann garnicht mehr kalt und es macht sehr viel Spaß, von der Brandung durchmassiert zu werden. Inzwischen ist die Sonne so kräftig geworden, daß wir uns nach dem Baden noch eine Weile Sonnen können. Wieder einmal ein typischer Normandietag mit recht wechselhaftem Wetter. Wann kommt der nächste Regen? Nach einer Mittagspause geht es weiter in Richtung Le Treport und nach Belgien, wo wir heute in Gent übernachten wollen.(Den Stellplatz aus dem Bordatlas haben wir nicht gefunden, wir parken in einer ruhigen Seitenstraße). Trotz des wechselhaften Wetters hatten wir viele Badegelegenheiten und wir werden die Normandie in guter Erinnerung behalten. Es war ein erfrischender Urlaub!
Sonntag, 22.Heimreise